Zur Geschichte des Vereines

Die Entstehung des Vereinshauses

 

Endlich war es soweit! Auf der Mitgliederversammlung 1986 wurde der Bau eines Vereinshauses beschlossen! Dafür musste jeder Gartenfreund eine einmalige Umlage von 100,00 DM leisten. Die Rückzahlung dieser Leistung wurde ausgeschlossen. Die Voraussetzungen für den Start zum Bau eines eigenen Vereinshauses waren also geschaffen.

Am 22.03.1986 fiel der Startschuss für die Aufräumarbeiten auf den Gärten Nr. 81, 83 und 85. Es begann mit der Rodung von 8 – 10 hochstämmigen Bäumen. Es folgte der Abriss des ehemaligen Wohnhauses und das Abräumen des Geländes. All diese Arbeiten geschahen ohne Einsatz von Maschinen. Alles wurde in Handarbeit geleistet. Da alle Mitwirkenden Gartenfreunde berufstätig waren wurde für alle ein Versicherungsschutz abgeschlossen, um Verdienstausfällen im Falle eines Unfalles vorzubeugen und das sie auch für sonstige Ausfälle abgesichert waren.

Folgende Gartenfreunde waren die Männer der ersten Stunde und sollen gleich an dieser Stelle Erwähnung finden:

Fritz Knackstedt, Ernst Müller, Klaus Wiesel, Otto Müller, Gerhard Wedekin, Karl-Heinz Lomp, Wolfried Seydel, Martin Knappe, Burkhard Vornkahl, und Lothar Schär.

von links: Ernst Müller, Otto Müller, Klaus Wiesel, Lothar Schär, Gerd Wedekin, Wolfried Seydel    

                                                                                                              von links: Lothar Schär

 

von links: Gerhard Wedekin, Otto Müller, Ernst Müller, Karl-Heinz Lomp

 

von links: Ernst Müller, Fritz Knackstedt

Wie für alle Baumaßnahmen musste auch hier zunächst ein Bauantrag gestellt und eine Baugenehmigung erwirkt werden.
Die Bauzeichung wurde von Franz Pollmann erstellt, die dann beim Bauamt der Stadt Hildesheim eingereicht wurde.
Darüber hinaus war allerdings eine Statik Berechnung erforderlich, die dankenswerterweise der Bauführer der Fa. Dammeyer für den unglaublich günstigen Betrag von 120,00 DM angefertigt hatte.
Die gesamten Unterlagen wurden anschließend von der Stadt Hildesheim zur Landesregierung nach Hannover geschickt, um eine Genehmigung für die Bereitstellung von Kleingärten zu bekommen. Das war erforderlich, weil die benötigten Kleingärten Nr. 81, 83, und 85 gebührenpflichtig waren, also musste die Gebührenbefreiung als Basis für einen dauerhaften Betrieb des Vereinshauses her.
Als endlich der Bauantrag genehmigt war, wurde die Baugenehmigung fälschlicherweise an die Adresse von Ernst Müller und nicht wie üblich an die Stadt Hildesheim geschickt. Ernst ist dann zu Herrn Algermissen vom Bauamt gegangen und hat die der Stadt gehörenden Unterlagen abgegeben. Hierfür bedankte sich Herr Algermissen ausdrücklich und sagte jegliche Unterstützung seitens der Stadt für den Bau des Vereinshauses zu.
Alle Formalitäten waren somit unter Dach und Fach und es konnte begonnen werden an die Beschaffung von Materialien zu denken.
Jetzt galt es die Beziehungen vieler Mitwirkender zu diversen Unternehmen, Bekannten und Freun-den zu nutzen, um die Beschaffung jeglicher Materialien zu gewährleisten. Es war nichts vorhanden und alles musste irgendwie beschafft bzw. günstig eingekauft werden!
So hat beispielsweise Klaus Wiesel, der als Prokurist bei der Fa. Hennies arbeitete, 30 St. Eisenträger von 2 m Länge kostenlos beschafft. Die Träger wurden daraufhin von Ernst Müller während seiner
Arbeitszeit als LKW-Fahrer zum Feuerverzinken nach Lamspringe gebracht. Diese Möglichkeit wiederum eröffnete sich durch Lothar Schär und der handelte dafür auch noch einen Spottpreis von 180,00 DM aus. Wäre das Feuerverzinken, wie damals üblich, nach Gesamtgewicht berechnet worden, hätte der Verein eine Summe von 1.800 DM bezahlen müssen. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass das Verzinken durch die Arbeiter des dortigen Unternehmens während der Nacht erledigt wurde. Zwei Tage später konnten die verzinkten Träger durch Ernst wieder abgeholt werden und waren somit für den Einbau bereit.
Die Bauarbeiten konnten beginnen!

von links: Gerhard Wedekin, Ernst Müller, …, Burkhard Vornkahl

Die Baugrube wurde über die gesamte Fläche 1 m tief per Hand, also ohne Maschinen ausgehoben und der gesamte Aushub über das heutige Vereinsgelände verteilt.
Anschließend wurden die Fundamente unter Aufsicht unseres Fachmannes Martin Knappe mit den Maßen 60 x 100 cm eingeschalt und mit Beton verfüllt.
Der dazu notwendige Kies wurde mit Schubkarren vom Schwarzen Weg zum Bauplatz gefahren und mit einem vom Gartenverein Hohnsen geliehenen Betonmischer verarbeitet. Den Strom zum Betreiben des Mischers gab uns Joachim Hatscher. Zum Abschluss wurden die Steine des abgerissenen Hauses in die Baugrube gelegt und mit dem gesamten vorhandenen Schutt aufgefüllt.
Abschließend wurde die Betonplatte gegossen.
Jeden Samstag wurde von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr am Bau des Vereinshauses gearbeitet.
Das gesamte vom abgerissenen Haus stammende Holz und die ausgerodeten Bäume wurden an einem Donnerstag von einigen Gartenfreunden im Rentenalter verbrannt.